Stadtwerke Dessau investieren 18 Millionen Euro in grüne Wärmeerzeugung / Fernwärmepreise bleiben in 2025 stabil

Dessau-Roßlau, 04. November 2024 – Die Stadtwerke Dessau setzen weiterhin konsequent auf Fernwärme als zukunftsfähigen Energieträger und leisten einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Wärmeversorgung in der Region. Ab November 2024 erhalten alle Fernwärmekunden neue Versorgungsverträge, die vom 1. Januar 2025 bis zum 31. Dezember 2025 gelten. Trotz steigender Kosten durch Inflation und sinkender Absatzmengen aufgrund demografischer Entwicklungen bleiben die Fernwärmepreise weiterhin stabil. „Auch vor dem Hintergrund politischer und wirtschaftlicher Herausforderungen bieten wir unseren Kunden auch in Zukunft Preisstabilität und gewährleisten eine zuverlässige und bezahlbare Versorgung“, betont Stadtwerke-Geschäftsführer Dino Höll. „Fernwärme ist und bleibt eine der um-weltfreundlichsten und effizientesten Möglichkeiten der Wärmeversorgung, denn sie ist sauber, sicher und wartungsarm“, so Höll weiter.

Bereits im vergangenen Jahr wurde das Fernwärmepreismodell grundlegend überarbeitet, um klimapolitischen und rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden. Das zum 1. Januar 2024 eingeführte Wärmepreissystem wird für das Versorgungsjahr 2025 fortgeführt. Damit bleiben die Konditionen für Grundpreis, Arbeitspreis (inklusive Emissionspreis) und Verrechnungs-preis auch im kommenden Jahr unverändert. Da die aktuell gültigen Verträge automatisch zum 31. Dezember 2024 enden, erhalten alle Fernwärmekunden ab November ein neues Angebot für die zukunftssichere Wärmeversorgung, die zuverlässige Fernwärmelieferung erfolgt weiter wie gewohnt.

Kommunale Wärmeplanung und Investition in grüner Wärmeerzeugung

Neben der Preisstabilität treiben die Stadtwerke Dessau in Zusammenarbeit mit der Stadt Dessau-Roßlau die kommunale Wärmeplanung aktiv voran. Das 2024 in Kraft getretene Wärmeplanungsgesetz verpflichtet die Städte, bis 2045 ihre Wärmenetze vollständig klima-neutral zu betreiben – es müssen dann also 100 Prozent Erneuerbare Energien und unvermeidbarer Abwärme eingeleitet werden. Im Rahmen der Eignungsprüfung wurde bereits geprüft, in welchen Stadtbezirken von Dessau-Roßlau eine Versorgung mit Fern- oder Nah-wärme technisch und wirtschaftlich möglich ist. Im Mittelpunkt des Fernwärme-Transformationsplans steht die Integration Erneuerbarer Energien in das Fernwärmenetz. Darüber hinaus soll dort, wo Fernwärme- und Erdgasleitungen weitgehend parallel verlaufen, das Fernwärmenetz weiter verdichtet werden. Damit wird unsere Fernwärme, die schon heute den Erneuerbaren Energien gleichgestellt ist, noch umweltschonender. Bereits heute entsteht die Fernwärme im Heizkraftwerk umweltschonend und effizient mittels Kraft-Wärme-Kopplung. Dabei wird seit 2019 komplett auf den Einsatz von Kohle verzichtet und damit die jährliche CO2-Emission um rund 30.000 Tonnen gesenkt. „Die Wärmewende wird zukünftig einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Reduktion im Energiesektor leisten müssen. Diese Entwicklung wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll voranzutreiben, stellt eine immense Herausforderung dar, die wir im Rahmen unserer Erzeugungsstrategie angehen möchten“, erläutert Stadtwerke-Geschäftsführer Dino Höll.

Einen wichtigen Schritt in Richtung Energiewende markieren die Stadtwerke Dessau mit dem geplanten Bau von zwei innovativen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (iKWK), die in dem Stadtquartier Zoberberg und dem Industriepark Waggonbau errichtet werden sollen. Hierfür hat die Fernwärmeversorgungs-GmbH (FWV), eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke, die Zuschläge für Fördermittel der Bundesnetzagentur erhalten. Mit einer Investitionssumme von rund 18 Millionen Euro sollen diese Erzeugungsanlagen ab 2027 jährlich insgesamt 30 GWh Wärme in das Fernwärmenetz einspeisen. Die Bauarbeiten sollen im dritten Quartal 2026 beginnen und die Inbetriebnahme der Erzeugungsanlagen ist bis Ende 2027 geplant. Die Umsetzung dieser Projekte wird durch das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) gefördert.

Die geplanten Erzeugungsanlagen markieren somit den Startschuss für die Transformation des bestehenden Wärmenetzes. Von iKWK spricht man, wenn innovative, regenerative Quellen mit klassischen Erzeugungstechnologien kombiniert werden und der innovative Teil der Anlage mindestens 35 Prozent der Gesamtleistung beisteuert. Die neue Technologie vereint klassische Blockheizkraftwerke (BHKW) mit innovativen Wärmepumpen, die gemeinsam für eine nachhaltige und effiziente Wärmeerzeugung sorgen. „Die innovative Kombination aus BHKWs und Wärmepumpen ermöglicht es uns, erneuerbare Energien besser zu nutzen und gleichzeitig flexibel zu bleiben“, erklärt Christian Rintelmann, Fachbereichsleiter Erzeugung bei den Stadtwerken Dessau. „Darüber hinaus können die BHKWs zukünftig auf Wasserstoff umgerüstet werden, was weitere ökologische Vorteile bietet“, so Rintelmann weiter.

„Der Transformationsplan für das Fernwärmenetz sowie die geplanten KWK-Projekte sind ein bedeutender Schritt für die dezentrale und nachhaltige Wärmeversorgung in Dessau-Roßlau“, ergänzt Geschäftsbereichsleiter Energie Fred Kitzing. „Durch die Kombination von Erneuer-baren Energien und innovativer Kraft-Wärme-Kopplung können wir die CO2-Emissionen erheblich reduzieren und gleichzeitig die Versorgungssicherheit erhöhen“, so Kitzing. Damit tragen die Stadtwerke Dessau maßgeblich zur Förderung einer nachhaltigen Energieversorgung in unserer Region bei.

Geschäftsführer Kraftwerk

Christian Rintelmann (Fachbereichsleiter Erzeugung), Dino Höll (Geschäftsführer Stadtwerke Dessau) und Sebastian Kleiber (Fernwärmeingenieur Technik) am Kraftwerk Dessau. (Foto: Oliver Harloff)