Dessau-Roßlau, 13. Juni 2025 – Die Stadtwerke Dessau und die Dessauer Wohnungsbaugesellschaft (DWG) haben heute die erfolgreiche Inbetriebnahme einer innovativen Mieterstrom-Photovoltaikanlage auf dem im Flächendenkmal liegenden Gebäudekomplex in der Kurzen Gasse 2–10 gefeiert. Dieses zukunftsweisende Projekt im Herzen von Dessau setzt neue Maßstäbe für den Klimaschutz im denkmalgeschützten Raum, indem es moderne Energietechnik und Denkmalschutz vorbildlich miteinander verbindet.
Ein Meilenstein für nachhaltige Energie in historischem Ambiente
Die Besonderheit dieser Anlage liegt in der Verwendung speziell entwickelter, farblich angepasster Solarmodule, die sich harmonisch in das historische Stadtbild einfügen. Die feierliche Fertigstellung wurde im Rahmen eines Pressetermins gewürdigt, an dem Vertreter des Landes Sachsen-Anhalt, der Stadt Dessau-Roßlau, der Denkmalschutzbehörde sowie die Projektpartner teilnahmen.
Das Projekt wurde maßgeblich durch Fördermittel des Landes Sachsen-Anhalt in Höhe von rund 38.000 Euro unterstützt. Kulturstaatssekretär Dr. Sebastian Putz hatte den entsprechenden Zuwendungsbescheid bereits im Mai 2024 an die Stadtwerke Dessau übergeben. Diese Förderung ermöglichte die technische Umsetzung mit den ästhetisch und funktional angepassten Photovoltaikmodulen. Die Gesamtinvestitionen der Stadtwerke Dessau für dieses PV-Projekt lagen bei rund 250.000 €.
„Wir danken dem Land Sachsen-Anhalt für die Unterstützung bei diesem zukunftsweisenden Projekt“, betonte Dino Höll, Geschäftsführer der Stadtwerke Dessau. „Die nun abgeschlossene Installation zeigt eindrucksvoll, dass sich erneuerbare Energien und Denkmalschutz nicht ausschließen, sondern sinnvoll ergänzen können. Mit der erfolgreichen Inbetriebnahme leisten wir einen weiteren Beitrag zur klimaneutralen Energieversorgung in Dessau-Roßlau.“
Auch Kulturstaatssekretär Dr. Sebastian Putz unterstrich die Bedeutung des Vorhabens: „Die Stadtwerke Dessau und die Dessauer Wohnungsbaugesellschaft haben mit dem Projekt ein deutlich sichtbares Zeichen für die Verbindung von Denkmal- und Klimaschutz gesetzt. Denn Klima- und Denkmalschutz ergänzen sich. So leistet der Erhalt und die Modernisierung von Denkmalen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Gleichzeitig bedeutet Klimaschutz langfristig auch den Schutz von Denkmal-Substanz. Daher haben wir dieses Projekt aus Überzeugung gefördert.“
Innovative Technologie trifft auf Denkmalschutzauflagen
In enger Abstimmung mit der städtischen Denkmalschutzbehörde sowie dem Landesamt für Denkmalpflege wurde aufgrund der Lage des Gebäudes innerhalb eines Denkmalbereichs der Einsatz von rot-orangen Solarmodulen beschlossen. Diese speziellen Module bestehen aus kristallinem Silizium und verfügen über eine besondere Beschichtung, die das Lichtspektrum gezielt beeinflusst, um die gewünschte Farbgebung zu erzielen und gleichzeitig eine hohe Energieeffizienz zu gewährleisten. Die sorgfältige Planung und gezielte Auswahl der farblich passenden Module waren entscheidend für die harmonische Einbindung in das architektonische Umfeld. Insgesamt wurden 327 Module verbaut, die eine Fläche von rund 640 Quadratmetern einnehmen.
Die Anlage hat eine installierte Leistung von 125,36 Kilowatt-peak (kWp). Die Prognose für den jährlichen Energieertrag liegt bei 111.570 Kilowattstunde (kWh). Besonders erfreulich ist der Ertrag im Testbetrieb im Mai, der 33,4 % über der Prognose lag und die Leistungsfähigkeit der Anlage eindrucksvoll unterstreicht.
Vorteile für Mieter und Klimaschutz
Die neue Photovoltaik-Anlage wird nicht nur einen signifikanten Beitrag zur ökologischen Energieversorgung der DWG-Mieter leisten, sondern auch den Klimaschutz in Dessau-Roßlau aktiv voranbringen. Sie ist zudem die erste Mieterstromanlage in Kooperation mit der DWG auf einem im denkmalgeschützten Bereich liegenden Gebäude in der Stadt und demonstriert beispielhaft, wie sich moderne Energiegewinnung mit dem Schutz historischer Bausubstanz in Einklang bringen lässt.
Im September 2023 hat die DWG mit der komplexen Sanierung der Kurzen Gasse 2-10 begonnen. Die letzten Arbeiten sollen in diesem Sommer fertig sein. Die Photovoltaik-Anlage wurde im Rahmen der umfassenden Grundsanierung des Mietobjektes installiert. 44 Wohnungen (2- bis 4-Raum-Wohnungen) mit Größen zwischen 50 und 100 Quadratmetern sind entstanden, darunter auch drei barrierearme Wohnungen. Die ersten Mieter sind bereits eingezogen. Die neue PV-Anlage liefert den Bewohnerinnen und Bewohnern nicht nur sauberen und günstigen Strom, sondern dient auch als Vorbild für weitere Projekte, die Nachhaltigkeit und Denkmalschutz miteinander verbinden.