Dessau-Roßlau, 10. Juli 2025 – Die Stadt Dessau-Roßlau und die Stadtwerke Dessau gehen gemeinsam einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität: Mit der Unterzeichnung eines Konzessionsvertrages zur Errichtung und zum Betrieb öffentlicher Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge wurde ein weiterer Meilenstein im Ausbau der Elektromobilität erreicht. Die Elektrifizierung des motorisierten Individualverkehrs ist einer der maßgebenden Beiträge des Verkehrssektors zum Klimaschutz. Um dem dynamischen Wachstum der Elektromobilität gerecht zu werden, ist der Ausbau einer bedarfsgerechten Ladeinfrastruktur (LIS) eine zentrale Aufgabe moderner Stadtentwicklung.
„Mit diesem Vertrag schaffen wir die Grundlage, um die Ladeinfrastruktur in Dessau-Roßlau deutlich auszubauen und Elektromobilität für unsere Bürgerinnen und Bürger attraktiver und sichtbarer zu machen“, betonte Oberbürgermeister Dr. Robert Reck bei der Vertragsunterzeichnung. „Wir wollen als Stadt Vorreiter in Sachen nachhaltiger Mobilität sein – dieser Schritt ist ein wichtiger Beitrag dazu“, so Reck.
Die Stadt Dessau-Roßlau hat die Stadtwerke Dessau mit der Errichtung und dem Betrieb der Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum innerhalb des Konzessionsgebiets Dessau-Roßlau, einschließlich der Vororte, beauftragt. Der Konzessionsvertrag läuft bis 2040 und kann jeweils um zwei Jahre verlängert werden. Der Vertrag verpflichtet den regionalen Versorger jährlich zur Installation von mindestens vier AC-Normalladesäulen mit bis zu 22 kW sowie einer DC-Schnellladesäule mit mindestens 50 kW Ladeleistung und regelt unter anderem auch die Nutzung öffentlicher Flächen. Die Stadtwerke übernehmen dabei ein Komplettpaket an Dienstleistungen – von der Planung, Genehmigung und Errichtung über die Inbetriebnahme bis hin zum langfristigen Betrieb, einschließlich Wartung, Entstörung, Bereitstellung von Öko-Ladestrom und Abrechnung. Stadtwerke-Geschäftsführer Dino Höll zeigt sich erfreut über die enge Zusammenarbeit: „Die Zusammenarbeit mit der Stadt gibt uns als Betreiber einen verlässlichen Rahmen, um langfristig in die Ladeinfrastruktur investieren zu können. Mit unserem Know-how können wir einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, in Dessau-Roßlau ein zukunftsfähiges Ladenetz zu errichten, das den heutigen und künftigen Anforderungen der E-Mobilität gerecht wird“, so Höll.
Bereits heute betreiben die Stadtwerke an 22 Standorten 26 Ladesäulen mit insgesamt 50 Ladepunkten. Dieses Netz wird nun systematisch verdichtet. Ziel ist es, ein flächendeckendes, leistungsfähiges und benutzerfreundliches Ladenetz zu schaffen, das den steigenden Bedarf zuverlässig abdeckt. Die Standortentwicklung erfolgt in enger Abstimmung zwischen Stadtverwaltung, Stadtwerken und Öffentlichkeit. Standortvorschläge können sowohl durch die Verwaltung als auch durch Bürgerinnen und Bürger eingebracht werden. Eine eigens entwickelte Bewertungsmatrix berücksichtigt bei der Auswahl Kriterien wie Erreichbarkeit, Nähe zu Wohngebieten, Arbeitsplätzen, Einzelhandel und Freizeiteinrichtungen sowie technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit.
Grundlage für das gemeinsame Vorgehen ist das energie- und klimapolitische Leitbild der Stadt Dessau-Roßlau vom 27. März 2023. Es definiert den Ausbau der Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität als eines der zentralen Ziele. Dabei wird angestrebt, mindestens das Niveau des Bundesdurchschnitts an Ladesäuleninfrastruktur zu erreichen und dauerhaft zu halten. Auch die Anforderungen des European Energie Award (eea) sehen eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Klimaschutzes vor. Bereits zum dritten Mal nach 2014 und 2019 wurde die Stadt Dessau-Roßlau im vergangenen erfolgreich im European Energy Award zertifiziert. „Der eea ist eine klare Positionierung der Stadt für den Klimaschutz, getragen von der Zusammenarbeit und Überzeugung aller wichtigen Akteure in der Verwaltung, der Kommunalpolitik und interessierter Personen der Zivilgesellschaft“, erklärt Reck. Mit der heutigen Vertragsunterzeichnung unterstreichen die Stadt und Stadtwerke ihre gemeinsame Strategie für eine klimafreundliche Zukunft in Dessau-Roßlau.