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Marktentwicklungen erfordern Preisanpassungen beim Erdgas –
Stadtwerke rechnen mit weiteren Preisschritten

Die Preise an den Energiemärkten sind weiter massiv gestiegen, maßgebenden Einfluss hat dabei aktuell auch der Krieg gegen die Ukraine. Während die geopolitischen Spannungen schon vor dem Angriff zu spürbarer Verunsicherung führten, erreicht das Marktgeschehen seit Kriegsausbruch eine noch größere Dynamik. Darüber hinaus haben sich die Beschaffungskosten bereits vor dem Konflikt um ein Vielfaches erhöht. Die Einflussfaktoren sind komplex und stellen unser gesamtes Energiemarktsystem vor nie dagewesene Herausforderungen.

So befanden sich die deutschen Gasspeicher nach dem vergangenen Winter auf einem historischen Tiefststand und erreichen erst jetzt, zum aktuellen Winterausklang, wieder einen Füllstand wie in den Vorjahren. Früher wurde der zusätzliche Erdgasbedarf durch Russland bedient, das hat aber schon vor der Konfliktzuspitzung nur noch seine langfristigen Lieferverpflichtungen erfüllt und keine zusätzlichen Lieferungen mehr geleistet. Zudem ist die Gas-Pipeline Nordstream 2 gestoppt, so dass der Bedarf zum Teil durch teureres Flüssiggas aus Übersee gedeckt werden muss. Hinzu kommen mögliche Lieferausfälle infolge der bestehenden Sanktionen. Diese Faktoren treffen auf einen ohnehin preistreibenden, weltweit steigenden Energiebedarf nach den pandemiebedingten Einbrüchen.

Darüber hinaus führten die stark gestiegenen Beschaffungskosten seit Oktober 2021 bundesweit zum Ausfall von Energielieferanten. Für die Ersatzversorgung der betroffenen Kunden mussten auch die Stadtwerke Dessau zusätzliche Energiemengen teuer an den Märkten nachbeschaffen. National wirken sich zudem Faktoren wie die CO2-Abgabe für fossile Brennstoffe preissteigernd aus, aber auch die Verknappung von Erzeugungskapazitäten durch den Kernenergieausstieg. Das Verständnis von Preisstabilität, das wir aus den vergangenen Jahren im Energiesektor kennen, relativiert sich angesichts dieser Entwicklungen. Auch unterjährige Preisanpassungen werden künftig wohl keine Ausnahme mehr bleiben.

Infolge dieser Entwicklung kommt es auch bei den Stadtwerken Dessau zum 1. Mai 2022 zu Preisanpassungen. Beim Strom beschränken sich diese auf die Grund- und Ersatzversorgung, für die sich der Arbeitspreis um rund drei Prozent erhöht. Erstmals seit 2019 müssen nun auch die Preise an den Elektroladesäulen angepasst werden, sie erhöhen sich um 10 Cent auf immer noch moderate 0,49 Euro / kWh (brutto). Die Preise aller anderen Strom-Tarife bleiben stabil. Die bisherige Splittung der Grund- und Ersatzversorgung für Neu- und Bestandskunden entfällt ab 1. Mai 2022 zunächst. Allerdings lässt es sich aufgrund der äußerst unbeständigen Markentwicklung nicht ausschließen, dass für Neukunden künftig wieder ein separater Tarif gilt. Es empfiehlt sich daher, sich rechtzeitig bei den Stadtwerken über die individuellen Tarifoptionen zu informieren. Ein Wechsel von der Grund- und Ersatzversorgung in günstigere Tarife der Stadtwerke ist jederzeit möglich.

Beim Erdgas liegen die Anpassungen tarifabhängig zwischen 12 und 16 Prozent. So ergeben sich beispielsweise im Tarif DessauErdgasKombi bei einem Jahresverbrauch von 15.000 kWh monatliche Mehrkosten von rund 16,52 Euro (brutto). Die ab 1. Mai 2022 gültigen Preisblätter sind unter dvv-dessau.de abrufbar, die Kunden werden rechtzeitig schriftlich informiert.

Informationen zur aktuellen Preisentwicklung und Produktpalette vermitteln die Stadtwerke-Mitarbeiter im Kundencenter persönlich oder kostenfrei unter 0800 899 1500. Kunden erhalten hier auch einen individuellen Tarifcheck und Beratung zum effizienten Einsatz von Energie, der angesichts der aktuellen Preisentwicklung umso bedeutsamer ist. Weitere Informationen auch unter dvv-dessau.de.